In der Tradition von Candide
Im 18. Jahrhundert wendete sich der französische Philosoph Voltaire gegen das positive Weltbild Leibniz', der von der "besten aller möglichen Welten" schrieb. Und so lässt Voltaire in seinem Werk voller Ironie ("Candide oder der Optimismus") seinen Candide mit dem Lehrer Pangloss durch die Landschaften Europas und nach Übersee ziehen. Auf dieser Reise wird das von Candides Lehrer vermittelte optimistische Weltbild peu à peu durch teils grausame Erfahrungen der Unverbesserlichkeit des Menschen widerlegt. Voltaire setzt hier Leibniz ein sehr düsteres Bild entgegen, ohne es zu versäumen, sein Werk zumindest mit einer kleinen Aussicht auf Besserung enden zu lassen. Er lässt Candide an seinen weiterhin am optimistischen Weltbild hängenden Lehrer Pangloss adressieren: "Gut gesagt, aber wir müssen unseren Garten bestellen."
Stan & Ollie machen sehr ähnliche Erfahrungen wie Candide, wenngleich natürlich nicht in den Ausprägungen des 18. Jahrhunderts. Sie ziehen voller Optimismus hinaus in eine Welt, die ihnen letztlich nicht wohl gesonnen ist. Sie scheitern an ihrer Umwelt und an sich selbst. Was sie aber entschieden von Candide unterscheidet: Ihr Weltbild scheint unerschütterlich zu sein. Das beweist ihr immer wieder neuer Optimismus. Genau wie Candide ziehen sie sich auf das zurück, was sie beeinflussen können: Die nächste Aufgabe, das nächste Abenteuer.